Florian Neuschwander | 100-km-Weltrekordversuch auf dem Laufband
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Florian Neuschwander | 100-km-Weltrekordversuch auf dem Laufband

ON January 23, 2021 by Sean Jefferson

Am 30. Januar 2021 wird der deutsche Ultraläufer Florian „Flow“ Neuschwander versuchen, den 100-km-Laufbandweltrekord zu brechen, und zwar live auf Zwift. Wir haben Flow getroffen und mit ihm über diese Herausforderung gesprochen. Außerdem haben wir ihn gefragt, warum er sich für Zwift als Partner entschieden hat und ob ihr mit ihm zusammen laufen könnt – wenn ihr es schafft, mitzuhalten.

 

Hallo Flow, wie bist du zum Laufen gekommen?

Ich laufe seit 23 Jahren. Angefangen habe ich als Bahnläufer. Bei den Deutschen Meisterschaften bin ich alles gelaufen, von den 800 m bis zu den 10.000 m. Ich war auch Crossläufer und habe sogar vor über 20 Jahren an den Crosslauf-Europameisterschaften teilgenommen.

Dann habe ich mit Straßenmarathons angefangen. Mein erster war 2005 in Frankfurt, aber ich hatte das Gefühl, dass die Strecke für mich eigentlich nicht lang genug gewesen war. Also bin ich 2011 meine erste Ultradistanz gelaufen und habe erkannt, dass mir Ultras lieber sind als die kürzeren, schnelleren Strecken.

Wusstest du schon früh, dass du schnell bist?

Ja, ich war schnell, aber nicht der Schnellste auf der Bahn. Ich habe sogar einige Rennen und ein paar Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen, war aber nie der Schnellste.

Mir wurde klar, dass mir die längeren Strecken besser liegen; was ich nämlich wirklich sehr gut kann ist, sehr lange ziemlich schnell zu laufen.

Wie versorgst du dich bei deinen Läufen mit Energie?

Das kommt auf die Distanz an. Bei einem Marathon würde ich wahrscheinlich nicht zu viel essen oder trinken, außer es wäre sehr heiß.

Auf längeren Distanzen wie den 100 km sieht meine Energieversorgung – mit Gels, isotonischen Getränken und Wasser – nicht anders aus als bei einem Marathon, einfach nur mehr.

Du bist wunderschöne Ultras in den Bergen gelaufen. Also müssen wir diese Frage stellen: Warum hast du dich dazu entschieden, jetzt drinnen zu laufen und einen Laufbandweltrekord zu brechen?


Da wir alle im Lockdown sind, ist es ein gutes Projekt.

Sportler müssen sich einfach eigene Herausforderungen suchen, und ich möchte fit bleiben und für die Rennen nach der Pandemie bereit sein.

Außerdem gefallen mir beide Arten des Laufens. Klar, ich laufe gerne in den Bergen mit vielen Steigungen, aber für mehr Tempo laufe ich gerne auf dem Laufband oder auf einer flachen Strecke, und für schnelle Zeiten braucht man eine flache Strecke oder ein Laufband, wo man ein gleichmäßiges Tempo halten kann.

Trainierst du regelmäßig auf dem Laufband und draußen?


Nun, ich mache beides. Ich lebe hier in den Bergen, aber ich mag’s auch mal schnell. Momentan haben wir wirklich schönes Wetter, aber es ist auch sehr kalt. Ich laufe nicht gerne bei -10 Grad. Es ist sonnig, aber viel zu kalt, um richtig Tempo zu machen.

Daher gehe ich dann gerne aufs Laufband. Da hast du alles bei dir. Du musst keinen Rucksack tragen wie auf einem Trail. Man kann in Shorts laufen, außerdem ist es sicherer. Wenn man draußen im Schnee läuft, kann man ausrutschen und sich verletzen. Auf dem Laufband ist das Risiko nicht so hoch.


Wie bist du auf Zwift gekommen?

Ich nutze Zwift inzwischen seit eineinhalb Jahren. Ich bin zunächst Rad gefahren, aber dann habe ich mir einen Footpod zum Laufen gekauft und den ausprobiert.

Nun möchte ich den 100-km-Rekord auf Zwift brechen. Das mache ich in Kooperation mit HP Cosmos, einem Laufbandhersteller bei mir in der Nähe. Ich trainiere dort die ganze Zeit über mit Zwift.

Das Laufbandtraining hilft mir sehr im Winter. Ich kann in gutem Tempo laufen und irgendwie laufe ich gerne lange Distanzen auf dem Laufband. Mit Zwift ist das deutlich einfacher, weil man Unterhaltung hat.

Das motiviert mich ungemein. Ich treffe andere Leute oder sehe, wie Radfahrer, die ich persönlich kenne, an mir vorbeifahren. Das ist lustig und motivierend.

Ist Zwift eine gute Ablenkung für dich?

Auf jeden Fall. Ich laufe seit 23 Jahren und kenne viele Triathleten und Radsportler. Es ist egal, ob ich in Zwift laufe oder Rad fahre, ich treffe immer viele Bekannte. Ich quatsche mit denen, obwohl das bei höherem Tempo nicht ganz so einfach ist.

Mir gefällt es, anderen beim Workout zuhause zuzusehen und mich ein wenig mit ihnen zu unterhalten.


Letztes Jahr hast du dir den 50-km-Weltrekord geholt, der dann aber im selben Jahr noch 2 oder 3 Mal gebrochen wurde.

Ja, ich wollte den 50-km-Laufbandweltrekord brechen. Aber nachdem ich das letztes Jahr in den sozialen Medien gepostet habe, bekam ich Nachrichten, dass andere Läufer das auch tun wollten. So habe ich erfahren, dass ich der erste war, der das geschafft hatte.

Dann, gerade einmal zwei Wochen später, war ein Schweizer eine Minute schneller und danach wurde der Rekord erneut von zwei russischen Läufern und zwei Amerikanern gebrochen. Jetzt ist der 50-km-Rekord so schnell, dass ich ihn mir unmöglich erneut holen kann. Also greife ich jetzt die 100 km an.

Kannst du uns sagen, welche Zeit du erreichen möchtest?

Der aktuelle Weltrekord liegt bei 6 Stunden und 39 Minuten. 100 km sind eine lange Strecke und wenn man keinen guten Tag hat, gibt man sehr leicht auf, aber ehrlich gesagt glaube ich, dass ich unter 6 Stunden und 30 Minuten bleiben kann.

Hinweis des Verfassers: Das ist eine Kilometerzeit von 3 Minuten 53 Sekunden und damit eine Marathonzeit von ca. 2:42 Stunden. Das entspricht 5 Kilometern in 19,5 Minuten, zwanzig Mal hintereinander.

Was Ultras angeht, bist du noch relativ jung. Was hast du dir für die Zukunft vorgenommen?

Ich bin ein Ultraläufer, aber ich möchte trotzdem auf den kürzeren Strecken schnell sein. Vor Kurzem bin ich im Training die 10.000 m in 30:09 gelaufen, daher glaube ich, dass ich noch immer schnell genug bin für eine gute Zeit über 10.000 m.

Weitere Ziele sind für mich die 100-km-Weltmeisterschaften in Berlin im Jahr 2022 und der UTMB (Ultra Trail du Mont Blanc), der eine wirklich große Herausforderung darstellt. Außerdem möchte ich einen erneuten Versuch bei den Western States 100 unternehmen. Dabei sollte ich eine Zeit von um die 16 Stunden erreichen können.

Ist es wichtig, auf kürzeren Strecken schneller zu werden, um auch auf längeren Strecken schneller zu werden?

Ja, selbstverständlich. All die richtig guten Leute wie Jim Walmsley, Killian Jornet, Tom Evans laufen die 5.000 m in unter 14 Minuten.

Wenn man auf 100 km schnell sein will, muss man die 10.000 m in 30 Minuten oder schneller laufen können. Ich bin ein Ultraläufer, aber ich möchte trotzdem auf den kürzeren Strecken schnell sein. Vor Kurzem bin ich im Training die 10.000 in 30:09 gelaufen, daher glaube ich, dass ich noch immer schnell genug bin für eine gute Zeit über 10.000 m.

Wir wünschen dir viel Glück für deinen 100-km-Weltrekordversuch live auf Zwift. Hättest du gerne, dass andere Zwift Läufer mit dir laufen?

Ja! Alle sind willkommen, mit mir zu laufen. Hoffentlich sind am 30. Januar ein paar Leute an meiner Seite.

Wenn du zusammen mit Flow laufen möchtest, solltest du ihm in der Zwift Companion App folgen und als Favoriten hinzufügen, damit du benachrichtigt wirst, wenn er in Zwift losläuft.


Wenn du es schaffst, die ganzen 100 km mit Flow mitzuhalten (viel Glück!), bist du ebenfalls stolzer Halter des 100-km-Laufbandweltrekords!


FOLGE FLORIAN NEUSCHWANDER AUF ZWIFT

Auf der Zwift Companion App musst du lediglich Flow folgen und als Favoriten markieren, dann kannst du den Spaß miterleben und mit ihm laufen.

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Sobald du Flow folgst und ihn als Favoriten markiert hast, bekommst du eine Nachricht auf der Zwift Companion App. Vergewissere dich, dass die Push-Benachrichtigungen aktiviert sind, damit du eine Benachrichtigung erhältst, wenn er einen Lauf beginnt und du mitmachen willst.

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